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Der Islamismus hat den Westen fester im Griff denn je – den linken Intellektuellen sei Dank meint Thierry Chervel.

 

 

Thierry Chervel hat in einem bemerkenswerten Aufsatz darauf hingewiesen, dass es linke Intellektuelle waren und sind, die im Kampf gegen den Islamismus versagen

‘’Die Fälle vorauseilender Unterwerfung lassen sich seit der Fatwa kaum mehr zählen. Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms, sagte eine Aufführung des „Idomeneo“ ab … Zwar hatte sich kein Fünkchen des Protests geregt, aber man hatte Harms dazu geraten.

 

… Der Fall des Romans „Das Juwel von Medina“ von Sherry Jones: Der amerikanische Randomhouse-Verlag zog diesen Roman über Aischa, die jüngste Frau Mohammeds, nach einem Gutachten der Islamwissenschaftlerin Denise Spellberg zurück. Martin Rynja, Chef des kleinen britischen Hauses Gibson brachte den Roman doch – und musste zusehen, wie seine Büros in Brand gesteckt wurden. Vor dem Kniefall des Randomhouse-Verlags war der Roman kein Thema. Der „Respekt“, schreibt Malik, schafft sich die Ungeheuer, die er befrieden will. … Die Tabuzone ist seit der Fatwa [gegen Rushdie] also gewachsen.

 

… Der Islamismus hat eine universalistische Spitze, die ihn gefährlicher macht als bloße Xenophobie. Und die Linke kämpft lieber gegen die Dissidenten des Islams als gegen den Islamismus.

 

‘’… Die Linke hat in der Auseinandersetzung mit dem Islamismus ihre Prinzipien aufgegeben. Sie stand für Loslösung von Sitte und Tradition, aber im Islam setzt sie sie im Namen von Multikulti wieder ins Recht. Sie ist stolz, die Frauenrechte erkämpft zu haben, aber im Islam toleriert sie Kopftücher, arrangierte Ehen und prügelnde Männer. Sie stand für Gleichheit der Rechte, nun plädiert sie für ein Recht auf Differenz – und damit für eine Differenz der Rechte. Sie proklamierte die Freiheit des Worts und gerät beim Islam in hüstelnde Verlegenheit. Sie unterstützte die Emanzipation der Schwulen und beschweigt das Tabu im Islam. Die fällige Selbstrelativierung des Westens nach der kolonialen Ära, die von postmodernen und strukturalistischen Ideen vorangetrieben wurde, führte zu Kulturrelativismus und Kriterienverlust.

 

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